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Группа | Музыкальный жанр | ВИДЕО | аудио | голосов | ||
---|---|---|---|---|---|---|
1 |
![]() |
90 Degrees | German Rock | 63 | ||
2 |
![]() |
S N T | Hard Rock | ![]() |
63 | |
3 |
![]() |
Die Pionisten | Rock | ![]() |
47 | |
4 |
![]() |
Smell the Lillies | Alternative metal | ![]() |
46 | |
5 |
![]() |
Everdyne | Thrash Metal | ![]() |
39 | |
6 |
![]() |
Right to Remain Dead | Metal core | ![]() |
35 | |
7 |
![]() |
Ivy Bled | Alternative pop | 26 | ||
8 |
![]() |
Scratch | Pop Punk | ![]() |
![]() |
0 |
Um die 250 Gäste fanden sich quasi im Vorprogramm des 22. Ehrenfeldhoppings zur Vorrunde des Emergenza Bandcontests im Underground in Köln ein. Mit „Vorprogramm“ meine ich aber eher die Uhrzeit, denn für die Bands wäre das ein Understatement.
Das verdammte Opener-Los traf diesmal die tanzbare Pop-Rock- und Indie-Band Ivy Bled. Die Vocals von Sängerin Eva erinnerten stark an Hayley Williams von Paramore, nur eine Nuance klassischer. Richtig schön kräftig, großer Tonumfang und einfach eine schöne Stimme. Pech hatte die Band mit einem typischen Opener-Publikum, das sich dank der Motivation von Bassist Florian allerdings im Laufe des Gigs immer mehr traute, die Nähe zur Bühne suchte und auch bei Wechselgesängen. Drummer Jens brachte richtig gute Fills und Rhythmen mit auf die Bühne, vor allem die Beckenbenutzung war grandios. Der Bass funktionierte gut im Zusammenspiel mit Drums, ebenso zeigte das sinnvoll eingesetzte und gut performte Slapping die technische Begabung der Band. Lead-Gitarrist Leander hielt sich leider ein bisschen im Hintergrund – etwas mehr Selbstvertrauen ist bei derartigen gezupften Melodien schon angebracht. Als kurzfristig zugebuchte Band landeten sie mit 26 Stimmen auf dem siebten Platz. Mit einem anderen Slot wäre da definitiv mehr drin gewesen!
Als zweite Band des Abends und als erste Band der härteren Fraktion traten Right To Remain Dead auf. Zwei Sänger, einer für die Shouts und einer für die cleanen Vocals. Es wurde Metalcore präsentiert, bei dem vorallem die Drums nicht tight genug waren, wie es diese Musikrichtung voraussetzt. Gerade die Double Bass muss im Einklang mit dem Riffing sein. Die Vocals waren absolut in Ordnung, Töne wurden getroffen, die Shouts waren hart und sehr High-lastig. Von Shouter Steffen gingen auch ca. 80% der Bühnenpräsenz aus, allerdings möchte ich hier noch auf den Weg geben, dass man bei derartiger Musik eine gewisse Kredibilität mit sich bringen muss, sonst kann man die durchaus ernste Musik nicht als solche annehmen. Dadurch, dass ich selbst vor einigen Jahren viel aus dieser Musikrichtung förmlich aufgesaugt habe, waren mir die Riffs nicht innovativ genug, aber okay performt. An den Soli kann man noch ein bisschen schrauben, die gehörten machten definitiv Bock auf mehr. 35 erhobene Hände konnte man nach dem Gig im Underground sehen, sechster Platz!
Durch technische Probleme konnten Everdyne leider erst ein paar Minuten später anfangen. „Egal“ dachte sich die Band und legte glatt mal mit einem epischen Intro los. Wir hörten sowohl Dual- als auch groovige, harte Rock-Riffs in hohen und tiefen Lagen. Endlich hörte ich auch mal wieder eine Metal-Band, in der amtliche Shreds in Verbindung mit melodischen Parts die Soli prägten. Der ohnehin fantastische Gesang, den ich zugegebenermaßen nicht erwartet habe, wäre an einigen Stellen zweistimmig tatsächlich noch fetter gekommen. Sowohl die Highs als auch die Lows kamen beeindruckend sauber rüber. Der Altersunterschied gegenüber Right To Remain Dead war bemerkbar: Everdyne zeigten einen erwachseneren, klassischeren Metal, der auch technisch um einiger ausgereift war und genreunabhängig war. Einziger Makel, den ich in den circa zwanzig Minuten Stage-Time finden konnte, waren die unauffälligen Outfits der Band. Das Publikum war leider nicht noch nicht so zahlreich anwesend, deshalb gab es mit 39 Stimmen nur einen fünften Platz. Als dieser Review geschrieben wurde, war die Entscheidung noch nicht gefallen, dass wir diese Band nachnominieren werden. Nach langer überlegen viel die Entscheidung, dass die Vorrunde so gut war, dass auch die fünfte Band in der Platzierung ins Semifinale einziehen soll. Somit sehen wir sie im Luxor wieder.
Wie bei Emergenza-Abenden üblich, wurde es mit den vier Jungs von Die Pionisten deutsch. Mindestens eine Band erwartet man immer und bei diesen freut man sich meist auf die Texte, die der deutsche Zuschauer einfacher verstehen kann. Oft kann man sich im Nachhinein auch leider über die Simplizität dieser Texte die Hand vor den Kopf schlagen – anders aber bei dieser Band. Die tolle, sehr poppig angehauchte Stimme funktionierte gut mit einfachen, aber dennoch gut durchdachten Texten und einer zweiten Stimme. Auch instrumental hatte die Band einiges zu bieten. Es gab funky und heavy Riffs, die Genreschublade konnte ich also auch hier kaum öffnen. Auf Ansagen wurde weitestgehend verzichtet, sodass die Songs fließende Übergänge hatten. Keyboard wirkte stellenweise sehr atmosphärisch, der Bass orientierte sich an den Drums und an den vom Sänger bedienten Keys. Ein bisschen Klischee musste aber sein: Mehrere Ohs und Whoas brachten das Publikum des Abends erstmals zum Mitsingen. Drauf rumhacken brauche ich nicht, denn über dieses Klischee kann ich dank dem äußerst abwechslungsreichen Songwriting hinwegsehen und bei den Gästen kam es wie gesagt auch gut an. Mit 47 Stimmen schickten diese Die Pionisten auf den dritten Platz und damit in die nächste Runde!
Aber was war mit dem klassischen Rock’n’Roll los? Wann ließ der sich denn endlich mal blicken? Jetzt! Sick N Tired hatten als Hard Rock-Kapelle alles am Start: Tattoos auf den Oberarmen; Einen Gitarristen, der die Coolness, das Outfit und die Spielweise von Jimmy Page, dieses unfassbar lässige und groovige Anschlagen der Saiten, genau raus hatte; einen Sänger, der und eben eine Menge Fans. So war der Raum erstmals voll und es wurde richtig abgegangen! Außerhalb dieser kleinen Aufzählung möchte ich den Trommler anführen: Dieser trieb die Band und deren Sound richtig an, die Fills setzten auf Akzente ohne Ende – und das beste: er hatte vermutlich das größte Lächeln auf dem Gesicht, was ich seit Wochen gesehen habe. Wer auf der Bühne sichtlich Spaß hat, wird seine Fans ebenso glücklich machen! Genau das haben sie auch gemacht: Mit 63 Stimmen holten sie sich den zweiten Platz – den ersten auch nur wegen des Juryvotings nicht. Viel Spaß im Luxor!
Denn den Jurysieg holten 90 Degrees! Kleine Anekdote vorher: Die Bands haben mal wieder das Bier leergetrunken, also musste ich mit einem neuen Kasten bewaffnet in den Backstage-Bereich stolpern. Normalerweise sieht man da alle Bands gemütlich beisammen, doch dieses Mal sah ich fünf Herren singend in einem Kreis aufgestellt. Warum ich das Wort „singend“ noch schnell in den Satz geworfen habe? Mehrstimmigkeit benutzte ich eigentlich als Synonym für zwei oder mehr Stimmen. Die Stimmenanzahl, die mir dort im Backstage entgegenschallte, klang nach einem Chor. Grandiose Stimmen. Waren aber, wie ich später auf der Bühne feststellen durfte, doch nur drei Leute, die gesungen haben und zwar deutsche, humorvolle und charmante Texte, die sowohl auf der Bühne als auch vor der Bühne prächtig funktionierten. Der Sound der Band in einem Wort: groß. Die Arrangements waren sorgfältig gebastelt und vermutlich die komplexesten, die ich seit langem hören durfte. Gitarren-Effekte werden richtig toll eingesetzt, die Soli hatten eine riesen Menge Feeling und die kurzen Ansagen wurden musikalisch untermalt. Das Publikum war mitgerissen und gehorcht jeder Bitte der Band zum Tanzen, Mitsingen oder sonst was. Achja, und zum Voten natürlich: Mit 63 Stimmen hätten sie sich den Sieg mit Sick N Tired geteilt, allerdings kürte die Jury 90 Degrees zum Tagessieger. Wilkommen in der nächsten Runde!
Eine richtig schwierige Aufgabe hat meistens die letzte Band, die an diesem Abend Smell The Lillies hieß. „Hoffentlich hauen die bei uns nicht alle ab“, so die besorgten Stimmen der Band hinter der Bühne. Doch dank dem Kölner Publikum, das dem Underground die Tür eingerannt hat, hatten wir auch bei der letzten Band volle Bude! Und die hörten Hard-Rock gepaart mit Metal, bei dem die Soli mich stark an Rage Against The Machine erinnerten. Verrückte Mischung, mehr kann ich dazu nicht sagen, muss man hören. Obwohl der Vorgänger wirklich krass vorgelegt hatte, ließen sich Smell The Lillies ihre Nervosität nur zeitweise bei kleinen Verspielern am Schlagzeug ansehen. Der Rest der Show war aber richtig tight, also könnt ihr auf jeden Fall mehr Selbstvertrauen haben, denn dem Publikum gefiel es richtig gut! Ein bisschen mehr Show schadet euch nicht, Ansätze waren gerade beim extrem tiefhängenden Mic des Bassisten da. Aber was jammer ich hier schon wieder herum? Mit 46 Stimmen der vierte Platz und somit auch im Luxor dabei!
Habe ich übrigens schon gesagt, dass die nächste Runde im Luxor stattfindet? Ich glaube nicht. Also bitte dick und fett im Kalender reinmalen, am 02. Mai geht’s mit weiteren geilen Bands weiter um den Einzug in’s Finale in der Live Music Hall. Tut den Bands den Gefallen und erfüllt ihnen diesen Traum!
Man riecht sich,
Max
Die Spielregeln des Abends: Das Publikum votete 4 Bands per Handzeichen weiter in das Semifinale. Zusätzlich bewertete die Jury alle Bands. Der Jurysieger wurde auch gleichzeitig Platz eins der Publikumswertung
In der Jury saßen:
Dominik Sabolovic: (Musiker/Tontechniker/Emergenza Artistpool)
Ruben Fernandez del Campo: (Tontechniker Underground Köln)
Hier die Übersicht der Jurybewertungen:
Jury Summe | jeweils max. 20 Punkte (10 pro Juror) | ||||||
Bandname | Song Qualität | Gesang Stimme | Spiel-technik | Show | Gesamt-eindruck | Summe Jury | Platz |
Ivy Bled | 12 | 12 | 11 | 9 | 13 | 57 | |
Right to remain dead | 6 | 8 | 6 | 9 | 6 | 35 | |
Everdyne | 14 | 15 | 17 | 12 | 16 | 74 | |
die Pionisten | 11 | 14 | 7 | 9 | 13 | 54 | |
SNT | 12 | 14 | 15 | 13 | 13 | 67 | |
90Degrees | 17 | 17 | 18 | 19 | 19 | 90 | 1. |
Smell the Lillies | 13 | 13 | 17 | 13 | 13 | 69 |
1. Song Qualität: Songwriting, Arrangement
2. Gesang / Stimme: Qualität, Eigenständigkeit, evtl. auch engl. Aussprache. Bei Rap auch Reim und Flow.
* Bei Instrumentalbands wird Spieltechnik doppelt bewertet, bzw. kann diese Rubrik für das Soloinstrument stehen.
3. Spieltechnik: technical Skills, instrumentale Beherrschung, Zusammenspiel, Solis
4. Show: Bühnenperformance, Ansagen, Interaktion mit dem Publikum, (Bühnenkleidung - kann evtl. auch in 5. einfließen)
5. Gesamteindruck: Charisma, Authentizität, Innovation, Eigenständigkeit, Potential