Es war eine spontane Entscheidung, noch in diesem Festivaljahr auf den Acoustic Showcase-Zug aufzuspringen. Und es war eine mehr als richtige Entscheidung. Innerhalb eines Monats waren Bands, Equipment, Venue und Promotion organisiert. Am 28. November wurde dann das Palatschinken Paradies zum Musik Paradies. Bei allen Erwartungen übertreffenden Besucherzahlen (selbst die Stehplätze waren irgendwann aus) und in einer ungemein entspannten Atmosphäre gab’s wunderbare Musik und Unterhaltung bis in die frühen Morgenstunden. Den Anfang machten The Retirements, deren Sänger, trotz noch über 40 Grad Fiebers am Vormittag, eine solide Leistung brachte und die nicht ganz einfache Aufgabe des Openers gut meisterte. Danach betraten auch schon die späteren Paris-Finalisten die Bühne: DBJ, die allen Kennern des elektrefizierten EMERGENZA Festivals keine Unbekannten mehr waren, legten ihren ersten Unplugged-Gig hin. Feinster zweistimmiger Männergesang mit ebensolchen, eingängigen Melodien. Die Bühnenerfahrungen der letzten Jahre haben die drei Hombres von DBJ zu einer geballten Ladung Rock gemacht. Paris darf sich auf ihren Besuch freuen! Climax betraten zu zweit die Bühne, um ab der Mitte des Sets von ihrem - wiedermal verspätet eingetroffenen - Percussionisten verstärkt zu werden. Die Stimme von Markus Kadensky sowie die emotionalen und immer auf einen Klimax hindrängenden Songs brachten der Band die meisten Stimmen ein. Somit waren sie der Publikumssieger des Abends und nahmen damit eine nigelnagel neue Takamine in Empfang – formvollendet überreicht von Gerfried Kleisner aus der Akustikgitarrenabteilung von Musik Produktiv. Licked Scum, eine junge Band aus Wien, boten ebenfalls ihren ersten akustischen Gig. Mit ihren „ohrwurmigen“ Ska-Tunes und einer weiteren, bemerkenswerten Frontman-Stimme zogen sie das Publikum in ihren Bann. Es folgte Triton. Nun ja, was soll man zu Triton sagen? Sie traten an, um den „Karl“, den sie beim Musizieren haben, auf das Publikum zu übertragen. Selbiges war sich darüber zu Beginn des Sets allerdings nicht ganz sicher – aber spätestens bei der letzten, alles schlagenden Nummer, brach Begeisterung aus und der „Karl“ war allen zuteil geworden! Respect! „Pfau, he!“, eine ur-wienerische Formation um Tom Lackner, beeindruckte mit Melodien und Texten im Wiener Dialekt, die an Zeiten eines Günter Brödl erinnerten. Nomen erat omen – Pfau, he! Sehr leiwand. Da war auch noch viel Potenzial für die Zukunft zu hören und zu sehen! Die Jungfernfahrt der EMERGENZA Acoustic Showcases in Österreich endete mit dem künstlerisch wie musikalisch außergewöhnlichen Duo MIR: Patricia stimmgewaltigst am Mikrofon und Stefan am Bass. Mehr brauchten die zwei nicht, um das Publikum abschließend nochmals zu heftigen Applaus-Stürmen hinzureißen. Dank und Anerkennung an all jene, die diesen Abend zu einem solchen Erfolg gemacht haben – in erster Linie den Sponsoren und Unterstützern Musik Produktiv (besondere Dank gilt der PA Abteilung um Chief Jackson Funky Panki sowie Gerfried aus der Akustik-Abteilung), Takamine und Ovation. Dank natürlich an die Künstler und Künstlerinnen, ohne denen kein Konzert, kein unvergesslicher Abend möglich wäre – thank you for your music! Und zuletzt auch Dank an das so zahlreich angereiste Publikum. Das nächste EMERGENZA Acoustic Festival kommt bestimmt. Allerdings erst wieder 2004! Aber bekanntlich ist die Vorfreude die schönste Freude...