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CD-Rezension: Leo Hört Rauschen. – 100 JAHRE FREIZEIT

Indie-Rock direkt, aus dem Herz gerade raus und unverblümt



Leo Hört Rauschen. sind eine Band aus Dresden, die reduzierten Indie-Rock machen und auf ihrer EP 100 JAHRE FREIZEIT vier Songs aneinander reihen, die nicht nur zum Kopfnicken, sondern auch zum Abfeiern im Club mehr als tauglich sind. Was die Jungs schon aufs Parkett legen ist wirklich beachtlich, wenn man bedenkt, dass die Combo erst seit 2011 zusammen spielt. Die unvermeidlichen musikalischen Vergleiche reichen von Palais Schaumburg aus der NDW Zeit über Turbostaat und Tocotronic bis hin zu Kraftklub (welcher der Band vermutlich am meisten aus dem Hals hängen wird).

Die Mitglieder von Leo Hört Rauschen. sind: Maik Wieden am Mikro, Uwe Hauptvogel an der Gitarre, Albrecht Kern am Bass und Marius Jurtz am Schlagzeug. Die Vier schaffen es wunderbar ihre Musik um die poetischen Zeilen von Maik zu ranken, sowie diesen den verdienten Raum zu geben. Die Texte haben manchmal dadaistische Züge und überzeugen mit lyrischen Delikatessen wie: „Hast du mit Kaffeebohnen abgezählt, wie weit es ist bis zum Mond?“ oder Wortspielen wie „Stadt – Straßen – Stadt – Straßen – Stadt“.

Im ersten Song „Gold“, der auch die erste Singleauskopplung ist, tönt es gleich zu Beginn: „Du marschierst – wir marschier'n“. Der Beat ist dazu die perfekte Untermalung, unterstützt durch die mechanisch gespielte Single-Note Gitarre und den deutsche Sprechgesang. Alle kennen diszipliniert nur eine Richtung: Nach vorne. Auch ohne klar erkennbaren Refrain zieht der Song den Hörer vollkommen in den Bann.

Johannes Göpelt aus dem Studio „Erde Berlin“ saß hier an den Reglern und kreierte mit den Jungs einen trockenen, klar strukturierten Sound, der sofort ins Ohr geht und hängen bleibt. Die Band verzichtet auf ihrer EP außerdem vollkommen auf Samples - alle Instrumente, die zu hören sind, können live auch genau so dargebracht werden. Das führt dazu, dass man sich zwar an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Feuer wünscht, aber Indie-Gitarren fahren eben selten das große Brett auf. Das Ende der Fahnenstange ist auch noch nicht erreicht, an einigen Stellen könnte mit ein paar Melodien oder Variationen im Rhythmus noch mehr rausgekitzelt werden.

Ein Song, der in der Gesamtheit dann besonders gut gefällt ist „Freund“: ein langes spannendes Intro führt zur Strophe, um dann im Refrain voll aufzugehen. Nach dem ersten Refrain baut die Band die komplette Energie schlagartig ab und fängt von Neuem an in der Strophe ein „Raumschiff aus tausend Zitronen“ zu bauen, das im Refrain kräftig aufs Gas drückt. Im darauf folgenden trockenen Prechorus holt die Band dann ein letztes Mal tief Luft um anschließend richtiggehend zu explodieren. Ein Knüller.

Fazit: Ehrliche Musik, großartige Texte, Charisma und Energie.

PV - 8/10 Punkte

Wenn ihr auch eine CD-Rezension zu eurer Platte haben wollt, lest bitte hier, wie ihr dazu kommt.