Am 02.Mai fand das 3te Semifinale im Luxor Köln statt. Obwohl einige den „Tag der Arbeit“ ordentlich gefeiert hatten, waren doch alle Musiker recht fit und munter.

Die Vorfreude auf den kommenden Abend siegte über den Kater.

 

An diesem Abend waren viele Fans zu erwarten. Alle 9 Bands sorgten für viele Zuschauer, die für ihre Lieblinge zur Unterstützung angereist waren. Ein großer Teil der Teilnehmer hatte nur wenige Wochen zuvor die Vorrunde im Underground bestritten und waren somit noch voll im Contest-Fieber.

 

Mit fast 400 Zuschauern war also zu rechnen. Als erste gingen DIRECTORS CUT auf die Bühne. Der Club füllte sich während ihres ersten Songs stetig. Leider war für die Band klar, auch wenn sie heute weiter kommen sollten, hätten sie nicht in der Live Music spielen können, da sie zu diesem Zeitpunkt nicht vollzählig wären. Ihren Gig im Luxor wollten sie sich dennoch nicht entgehen lassen. Obwohl sie frei auf spielen konnten, spielte die Nervosität eine große Rolle. Dies war der Band leider anzumerken. Statt die Fetzen fliegen zu lassen übten sie sich in Zurückhaltung. Aber - alles halb so wild. Eine so junge Band wird noch fleißig Bühnenerfahrung sammeln. Da sieht das in eins, zwei Jahren schon wieder ganz anders aus. Von den Zuschauern bekamen sie 25 Votes.

 

„Volle Kanne“ ging es dann mit SICK N TIRED weiter. Die Hard Rock Band aus Köln hatte das Rock-Barromenter in nullkommanix in die Höhe schnellen lassen. Die Fans standen sofort in den ersten Reihen zum Feiern bereit. Mit selbstsicherer Routine ließen sie ihre Hits vom Stapel. Das Publikum war zwar noch nicht im 5ten Gang angelangt, aber sie waren da und die Band hatte ihre volle Aufmerksamkeit. Viele Fans dieser Band waren auch schon vor zwei Jahren mit dabei, als sie damals mit Emergenza auf der Bühne stand. Sehr gut. Treue Fans, braucht jede Band. Von diesen gab es dann saftige 55 Votes. Damit waren sie von diesen nominiert. Von der Jury gab es dann noch stolze 68 Punkte oben drauf. Mit 123 Gesamtpunkten erreichen sie Platz 2 und dürfen sich über den Einzug ins große NRW-Finale freuen. Sehr nice!

 

Treue Emergenza-Musiker hatten wir mit der nächsten Combo hier im Luxor. SMELL THE LILLIES standen zwar als Band noch nicht bei Emergenza auf der Bühne, aber Bassist Udo ist quasi ein alter „Emergenza-Hase“! Er hatte bereits mit anderen Bands den Wettbewerb gespielt. Die Vorrunde im Underground wurde souverän gerockt, sodass sie heute im Luxor wieder antreten durften. Sie waren die gelassenste Band des Abends. Als stünde ein gemütlicher Spaziergang nun auf dem Programm. Entsprechend easy meisterten sie ihren Auftritt. Im Publikum wurde fleißig mit geknickt und mit geklatscht. Beim Voting reichte es leider nur für 26 Punkte. Damit müssen wir uns leider für diese Saison verabschieden. Vielleicht sieht man sich ein andermal wieder. Würde uns freuen.

 

Mit der Band, DIE PIONISTEN wurde es schwer, sich einen guten Platz in den ersten Reihen zu sichern. Die Fans drängelten sich vor die Bühne, um ihrer Band ganz nahe zu sein. Die Combo genoss das! Die Zuschauer gaben den Musikern den richtigen Kick um nun voll aufdrehen zu können. Wie in der Vorrunde schon, konnte man der Band ansehen, dass sie grade richtig Bock hatten diese Show zu spielen. Leider mussten sie sich heute mit 35 Votes und Platz 7 geschlagen geben. Schade! Gute Band, aber die Konkurrenz war heute nicht zu verachten.

 

Die nächste Band im Lineup waren BLUE SHOOT. Hier hatten wir wieder mal eine 3er Combo am Start die ihre Musik als Power Pop beschreiben. Nachdem die Band eine wilde Umbaupause gemeistert hatte. Dies erinnert vom Feeling ein wenig daran, wenn Gargamel bei den Schlümpfen einfallen würde und alle in Panik im Kreis rennen. Als sie dann endlich aufspielten, lief das Ding wieder. Das Publikum war von der ersten Minute am Start und die Energie der Band konnte in Spielpower umgesetzt werden. Gute Laune! Gute Bühnenperformance und ein stimmiges Gesamtpaket. Ein Band die ich ohne weiteres weiter empfehlen würde. Schade, dass wir uns bei ihnen mit 38 Votes verabschieden müssen.

 

Mit ERA OF COMPOUND kam nun endlich jemand auf die Bühne, der die Fahne des Metalcore hoch hielt. Unsere härteste Combo des Abends sorgte für das Brett das bisher noch gefehlt hatte. Die double-Bass donnerte wie nie. Nur die Bewegung vor der Bühne fehlte leider. Die Kölner waren vielleicht doch am Tag zuvor zu lange feiern gewesen. Sie tranken lieber weiter anstatt sich tanzend den Schweiß auf die Stirn zu treiben. Beim Abstimmen waren sie aber wieder voll dabei. Mit 54 Händen nominierten sie die Musiker für das Juryvoting. Auch hier gab es 63 Punkte. Das Gesamtergebnis reichte für 117 Gesamtpunkte und für den 3.Platz. Damit sehen wir die Herrschaften auch in der Live Music Hall wieder. Die Freunde war mega groß. Damit hatten sie nämlich so gar nicht gerechnet.  

 

Welch schicker Abend. Die Stimmung war hervorragend. Mit THE JAWORSKYS wurde es sogar noch etwas toller. Hier wurde nun endlich vor der Bühne getanzt. Das gab es heute nur ganz vereinzelt, aber die Hard Rocker aus Köln schafften es, das Publikum aus der Reserve zu rocken. Entsprechend wurden sie mit 53 Votes von den Zuschauern belohnt. Somit standen sie bei der Siegerehrung mit auf der Bühne. Sie wurden von der Jury mit 58 Punkten gewertet. In der Gesamtwertung landeten sie mit 111 Punkten auf dem 5ten Platz. Knappes Ergebnis, aber leider damit trotzdem das Ende für diese Band in diesem Wettbewerb.

 

Jetzt waren noch zwei Bands übrig, die auf ihren Auftritt warteten. 90DEGREES warteten auf den Startschuss. Insgeheim wurden sie als Favoriten des Abends gehandelt. Sie ließen uns im Underground schon staunen. Ihre Fans sorgten zusätzlich für eine mega Stimmung. Sie haben Attitude, können was und wurden ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht. Ja, ich rutsche gleich auf meiner Schleimspur aus, aber falls euch etwas einfallen könnte, was man an diesen Jungs bemängeln könnte, dann sagt es mir. Mir fällt nämlich nix zu meckern ein, obwohl ich das sonst eigentlich ganz gut kann ;) Lange Rede, kurzer Sinn: die Jungs landeten auf Platz 1 mit phantastischen 163 Punkten, 93 Punkte erhielten sie vom Publikum und weitere 70 Punkte packte die Jury noch oben drauf. Congrats!

 

Den Headlinerslot hatten EVERDYNE. Kurzfristig wurden sie aus der Vorrunde nachnominiert. An ihrem 1st Step im Underground hatten wir eine so wahnsinnig gute Vorrunde, dass wir nicht drum herum kamen auch den 5t platzierten weiter zu lassen. Richtige Entscheidung. Als die Band die Bühne stürmte kamen gleich zwei Leute vom Luxor selbst auf mich zu und fragten nach dem Bandnamen und zeigten einen Daumen nach oben. Ebenso positiv zeigte sich das Publikum. Obwohl nicht mehr ganz so viel los war, konnten sie sich 42 Hände von den Zuschauern sichern und stolze 70 Punkte verteilte die Jury. Mit 112 Gesamtpunkten dürfen sie sich auf die Schulter klopfen. Das bedeute Platz 4. Zwar verpassten sie so ganz knapp den Einzug in die Live Music Hall, aber auf dieses Ergebnis darf man ruhig aufbauen und stolz sein.

 

Ein wirklich guter Abend. Somit sind wieder 3 Bands für das NRW-Finale ermittelt. Merkt euch den 18.07! Da geht es in die nächste Partyrunde. Ich freu mich auf euch.

 

Eure Sabrina

Das waren die Spielregeln des Abends:

Das Publikum wählte 5 Kandidaten per Handvoting in das Juryvoting. Diese 5 bekamen die Punkte der zweiköpfigen Jury zu den Publikumsstimmen addiert und die besten 3 aus dem Gesamtergebnis ziehen ins Finale ein.
In der technischen Jury saßen:
Björn Bruns / Produzent + Tontechiker + Musiker
Aram Khlief / Technik Luxor

Hier die Jurypunkte in der Übersicht:

Bandname	Song Qualität	Gesang / Stimme	Spiel Technik	Show	Gesamt-eindruck	Summe Jury
Directors Cut	11	11	11	9	12	54
SNT	13	14	14	14	13	68
Smell the lillies	12	13	15	13	13	66
die Pionisten	12	12	13	12	13	62
Blue Shoot	13	13	12	13	13	64
Era of compound	12	12	13	13	13	63
The Jaworskys	11	11	12	12	13	58
90degrees	15	13	13	15	14	70
Everdyne	14	12	16	14	14	70

1. Song Qualität: Songwriting, Arrangement
2. Gesang / Stimme: Qualität, Eigenständigkeit, evtl. auch engl. Aussprache. Bei Rap auch Reim und Flow.
* Bei Instrumentalbands wird Spieltechnik doppelt bewertet, bzw. kann diese Rubrik für das Soloinstrument stehen.
3. Spieltechnik: technical Skills, instrumentale Beherrschung, Zusammenspiel, Solis
4. Show: Bühnenperformance, Ansagen, Interaktion mit dem Publikum, (Bühnenkleidung - kann evtl. auch in 5. einfließen)
5. Gesamteindruck: Charisma, Authentizität, Innovation, Eigenständigkeit, Potential</