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2017

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Juli

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Wer darf sich über die Top5 Platzierungen Bayerns und am Ende über den Sieg des Süddeutschlandfinales freuen?
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Warum schimpfen immer nur die Verlierer?

Ist euch schon mal aufgefallen, dass schlechte Vibes und Kritik fast immer nur von „Verlierern“ ausgehen? Wie sollte meine Einstellung als Band sein, um eben kein schlechter Verlierer zu werden?



Natürlich ist diese These weder gewagt, noch irgendwie neu. Jeder hat es schon erlebt. Überall. Ob im Sport, in der Schule oder eben auch bei musikalischen Wettbewerben. Dort ist es wohl an der Tagesordnung, dass es immer wieder die so genannten schlechten Verlierer gibt, die dann immer im Nachhinein die Schuld woanders suchen. Der Veranstalter, die Jury, das Konzept, die Technik. Wie bequem: alle Anderen sind schuld am eigenen Versagen, nur man selbst eben nicht. Ich sage nur: „Augen auf bei der Veranstaltungswahl!“. Wer nicht verlieren kann, sollte auch nicht bei einem Wettbewerb teilnehmen. Da nutzt auch der Schrei nach mehr Gerechtigkeit nicht. Denn genau diejenigen, die am lautesten schreien, finden immer einen anderen Schuldigen und stellen sich gar nicht die Frage, was sie vielleicht falsch gemacht haben könnten.

Was für ein Bandtyp seid ihr?

Dabei geht es schon mit der Einstellung los. Habt ihr euch als Band schon einmal gefragt, was eigentlich eure gemeinsamen Ziele sind? Als was für einen Typ von Band würdet ihr euch beschreiben? Seid ihr die klassische „Hobbyband“, die also nur aus Spaß an der Musik sich trifft, um gemeinsam etwas zu musizieren, ohne den Anspruch Kariere zu machen, finanziell daran zu profitieren, sondern eher im Gegenteil euch klar ist, dass es eben ein reines Hobby ist, welches eben Geld kostet und nichts weiter, als eben nur Vergnügen bringen soll.

Oder seid ihr doch die Newcomerband, die den Anspruch hat, aus dem, was man gemeinsam schafft, mittel-bis langfristig Kapital zu schlagen; sprich erfolgreich zu werden. Aus dem Hobby eben einen Beruf zu machen, um irgendwann mal in die Semiprofi – oder gar Profiliga zu wechseln?

Natürlich sind die Grenzen fließend und viele Faktoren und Grundideen können bei beiden „Bandtypen“ auftreten, aber die Unterscheidung sollte ganz klar in der Zieldefinition sein. Ich denke, das macht es leichter. Ich werde also im Weiteren von Hobbyband und Newcomerband sprechen, obwohl uns allen klar ist, dass weder die eine, noch die andere von ihrer Musik leben kann und es quasi beide noch als „Hobby“ betreiben.

Passt meine Band zum Konzept eines Wettbewerbes?

Die Hobbyband sollte somit, meiner Meinung nach, nicht danach streben bei Wettbewerben den Erfolg zu suchen und wenn sie an einem teilnehmen möchte, sicherlich nur um des Spaßes Willen. Das Resultat in Zahlen rückt dabei in den Hintergrund und das Miteinander mit anderen Musikern und die Show an sich sind die Gewinne dieser Band. Ein hinterer Platz, durch Jury oder Publikum oder wem auch immer vergeben, ist dann auch kein Beinbruch und kann lässig mit einem Lächeln abgetan werden, weil man sich einfach einen netten Abend gemacht hat. Mit dieser Einstellung hat man nichts zu verlieren.

Die gleiche Lockerheit und Unbeschwertheit wünscht man sich auch bei Newcomerbands, die sehr wohl ein Interesse daran haben bei einem Wettbewerb etwas zu erreichen. Engagement und Motivation gehen deutlich über das Level der Hobbyband hinaus und viele sind extrem fokusiert, manchmal auch übermotiviert. Hier ist es nun die Kunst den Spagat zu machen, um sowohl die lockere, unbeschwerte Band auf der Bühne zu geben, die gerade den Spaß ihres Lebens hat und auf der anderen Seite aber auch sehr konzentriert und akribisch alle anderen Aufgaben, wie Fanmobilisierung, Webseitenpflege, u.a.m. zu stemmen. Eine Niederlage wird hier viel schwerer wiegen, weil natürlich eine ganz andere Investition betrieben wurde.

Aus meiner Erfahrung heraus ist es eine reine Kopfsache. Wenn alle Schritte richtig gemacht wurden, man sich im Vorfeld ausreichend mit dem Wettbewerb und den Rahmenbedingungen auseinandergesetzt hat, sich darauf eingestellt hat und sowohl sein Set gut durchdacht und ausreichend geprobt hat, als auch genügend Fans mobilisieren konnte (egal, ob es einen Publikumsentscheid gibt oder nicht – eigene Fans sind immer wichtig und bestimmen die ganze Zukunft einer Band), dann kann eigentlich nichts passieren. Wenn dann deine Band dennoch scheitert, so brauchst du nirgends die Schuld zu suchen, sondern musst nur akzeptieren, dass wohl eine andere Band ihre Hausaufgaben noch einen Tick besser gemacht hat, reifer war, den besseren Moment hatte. Es gibt so viele Faktoren, die du, selbst bei bester Planung, nicht voraussehen oder gar beeinflussen kannst. Also nimm die Niederlage hin und gehe deinen Weg weiter. Es gibt bald schon die nächste Show und vielleicht auch den nächsten Wettbewerb, bei dem alles anders laufen kann. Nur Aufgeben darf man nicht. Kein Groll der Welt, gegen den Veranstalter oder die Juroren, wird dich in diesem Moment weiterbringen. Also nutze doch deine Energie lieber für das Schreiben neuer Songs, u.a.

Die Nörgler sind die Verlierer

Musiker, die sich in Foren oder gerne auch auf Facebook auslassen über beschissene Wettbewerbe, unfaire Bedingungen oder die miese Jury sind sehr arm. Und leider auch sehr unkreativ. Denn wenn sie kreativ wären, hätten sie besseres zu tun oder würden zumindest einen Song darüber schreiben, wie unfair doch alles ist. Doch im Regelfall sind sie dann doch eher die Musiker (Bands), die eben keine oder nur wenige Fans haben und somit auch selten Erfolg. Warum? Hätten sie Erfolg, hätten sie Fans und diese würden sie zum nächsten Erfolg tragen. Ist alles irgendwie ziemlich logisch – und trifft übrigens nicht auf die reinen Hobbybands zu. Hatten wir ja eingangs schon. Diese trachten erst gar nicht nach so einem Erfolg. Ich wollte es nur nochmal wiederholen, da es ja schon wieder einige Zeilen her ist. ;-)

In jedem Fall haben diese Nörgler aber an einem doppelten Verlust zu knabbern. Erst im Rahmen des Wettbewerbes und später dann auch noch im www. Denn Keiner, der auch nur im Ansatz verstanden hat, wie die Musikwirtschaft funktioniert, wird solche Menschen ernst nehmen können. Auch steigern sie damit nicht das Interesse von anderen Veranstaltern, sondern bekommen ja nur Zuspruch von anderen Verlieren – Gleichgesinnten. Und wer bitte setzt jetzt auf Verlierer? Was müsste da in einem Veranstalterkopf vor sich gehen? „Oh, die Band hat in einem Wettbewerb verloren und gibt jetzt allen Anderen die Schuld. Beschimpft sogar die Veranstalter öffentlich. Au ja, diese Band möchte ich unbedingt buchen. Ich möchte auch mal einen leeren Laden haben und hinterher von der Band beleidigt werden.“ Klar – diese Überlegungen gibt es nicht. Ergo tut man sich damit auch keinen Gefallen, so etwas im Netz zu verbreiten. Aber ich möchte natürlich niemandem verbieten sich kritisch zu äußern. Das tue ich ja hier in diesem Artikel auch. Ich sehe es vielmehr als Gedankenanstoß.

Der Schlüssel zum Erfolg: Die richtigen Fragen stellen

Aber wie werde ich nun nicht zu dem Musiker, der sich in Foren auslässt und eben den „schlechten Verlierer“ gibt? Die Eingangsfrage richtig stellen und richtig beantworten: Wohin will ich mit meiner Band? Was sind wir für ein Bandtyp. Das sollte schon sehr viel helfen.

Dann checkt doch noch, ob wirklich alle in der Band am selben Strang ziehen. Nichts ist schlimmer, als wenn man Monate oder gar Jahre nebeneinanderher gelebt hat und sich gar nicht bewusst war, dass es zwei Seelen in der Band gab. Einer strampelt sich für den Erfolg ab und die Anderen sehen es eben nur als Hobby, steigen dann aus, weil Studium, Familienplanung u.a. Vorrang hat. Das passiert viel öfter als man denkt. Oftmals leider sogar erst nach Jahren. Es verschieben sich ja auch Ansichten im Laufe einer Zeit. Daher kann man sich die Fragen auch immer wieder stellen. Und wird womöglich eines Tages ein unerwartet neues Ergebnis erhalten. Sich als Band immer wieder auf's Neue zu hinterfragen und zu prüfen, ob man noch den gemeinsamen Weg hat, ist also ein ganz wichtiger Punkt in allen weiteren Entscheidungsschritten. Wie der, ob man z.B. an einem Wettbewerb teilnehmen möchte und mit welcher Intention.

Ich selbst bin ja der Auffassung, dass es bei den einzelnen Wettbewerben gar keine so großen Unterschiede gibt und man eher zwischen den Bands unterscheiden muss. Sprich, ist es einen wettbewerbsaffine Band und hat Bock darauf, sich in einem Wettstreit zu messen, oder eben nicht.

Dennoch werde ich im nächsten Artikel mal die bekanntesten Wettbewerbe gegenüberstellen und eine möglichst objektive Aufstellung machen.

Euer Tom van der Drum

Artikel 1: Sind deutsche Newcomerbands so schlecht?

Artikel 2: Feedback von der Veranstaltungsfront

Artikel 4: Die bekanntesten Wettbewerbe im Vergleich

Artikel 5: Bandtutorial: Fehlervermeidung statt aus fehlern lernen