Deutscher
Alternativ-Rock aus Bottrop. Fünf Jungs, schwere Musik und ein
ungewöhnlicher Bandname: IXX.
Das Album PULS DER ZEIT, das von Jörg
(voc), Frank (git), Marius (keys), Patrick (bass) und Thorsten
(drums) als Eigenveröffentlichung auf den Markt gebracht wurde, ist
12 Tracks stark, komplett auf Deutsch gesungen und erinnert an Bands
wie Böhse Onkelz.
Der
Sound des Albums ist eine gute Aufnahme aus dem Proberaum, allerdings
ist bei der Mischung der Gesang zu sehr in den Hintergrund geraten.
Gitarre und Samples sind dafür immer voll da und bilden den Rahmen,
in dem sich alles einfügt. Musikalisch zeichnen sich einige gute
Ideen ab, allerdings sind diese nicht konsequent weitergedacht
worden, weshalb ein Großteil des Albums sehr durchsichtig wirkt und
selten Überraschungsmomente auf den Hörer warten.
Die
Texte können diesen Eindruck nicht wett machen, da auf allen Tracks
mit demselben Reimschema und zu simplen Aussagen gearbeitet wird. Ab
und an schleicht sich ein Schnitzer ein, der bei der Schneidearbeit
offensichtlich übersehen wurde, wie der Break in „Herzlich
Willkommen“, das zu unrund wirkt und eher weg- statt aufhorchen
lässt.
Musikalisches
Highlight des Albums ist der Song „Lass mich“, dessen Riff gut
ins Blut übergeht, aber textlich leider mehr in der Knorkator- als
der Goethe-Ecke eingeordnet werden muss. Auch sonst kann man in Songs,
wie zum Beispiel „Philosoph“, erkennen, dass die Band weiß, wie
sie geschickt eine Gegenmelodie zum Gesang mit der Gitarre aufbauen
kann und das Lied plötzlich viel an Tiefe gewinnt.
Alles
in allem ist das Album nicht ganz ausgereift. Die Persönlichkeit der
Band versteckt sich zu oft hinter etwas zu platten Aussagen; und
große Melodien, die man im Ansatz erkennt, müssen noch mehr Raum
einnehmen dürfen. Es darf in der Zukunft weitaus mehr erwartet
werden — Zeit für die Band den „Puls des Proberaums“ zu fühlen
und dann wird der nächste große Schritt nicht lange auf sich warten
lassen.
PV - 3/10
Punkte
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