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WAS HABEN ALL DIESE LEUTE GEMEINSAM ...



Ich bin zur gleichen Zeit erstaunt, vergnügt und erfreut. Das Internationale Finale von EMERGENZA ist vor ein paar Minuten zu Ende gegangen und was ich sehe, sind Musiker, die Hände schütteln und sich umarmen ... sie sind traurig, dass nun alles vorbei ist und sie auf Wiedersehen sagen müssen. Morgen wird der eine einen 12-Stunden Flug nach Hause nehmen und der andere in sein Auto steigen und nur zwei Stunden in sein Heimatort zurückfahren. Manche haben gewonnen und sind glücklich und andere haben nicht gewonnen, und sind trotzdem glücklich. Es kommt mir fast so vor als würden sie alle ins gleiche College oder an die gleiche Uni gehen und eine feste Clique bilden. Auf den ersten Blick sieht es aus als wären sie alle in der gleichen Nachbarschaft aufgewachsen. Gleicher Familienhintergrund, gleiche Freunde und die gleichen Geschichten, die sie zu erzählen haben. Die Frage, die ich mir immer wieder stelle, ist: Was zum Teufel haben all diese Leute gemeinsam? Was hat ein junger Kerl, der in mittelständischen Familienverhältnissen in Rom aufwuchs oder ein bulgarisches Mädchen, das nach Boston auswanderte, um in Berkley zu studieren gemeinsam mit einem jungen Musiker aus Berlin oder Paris? Ich weiß die Antwort nicht, aber es scheint als würden sie alle irgendwie ZUSAMMEN GEHÖREN und am wichtigsten ist, dass sie es genießen, das Zusammentreffen, das Ereignis. Die Aussenbezirke Philadelphias und Roms spanische Treppen, Dutzende dunkle Nachmittage in Skandinavien, Bandproben in winzigen Proberäumen oder Garagen eines Lagerhauses in Boston. Dunstige Zimmer im historischen Zentrum in Florenz oder Hi-Tech Studios in München. Sie sind alle hier. Alle zusammen. Und alle sagen Auf Wiedersehen! Ich möchte dieses Mal nicht über die Bands und ihre Leistungen sprechen. Ich möchte nicht über Gewinner und Verlierer reden. Nur dieses Mal, wenn ihr erlaubt, möchte ich emotional sein. Diese Jungs sind der Hammer. Ausgezeichnet ... sie lehren uns etwas über Freundschaft und nicht über Bush, Blair, internationale Unternehmen und Antiglobalisierungsbewegungen. Diese 120 Leute zeigen uns, dass man nur ein gemeinsames Ziel braucht und man kann wunderbar gemeinsam eine schöne Zeit verbringen. Ich wette, dass es genauso ablaufen würde, wenn auch Bands aus dem Iran, aus China oder Afrika mitmachen würden. All die Fernsehkampagnen , Milliarden Dollar, die für Werbung ausgegeben werden, Tonnen und Tonnen an Zeitungen, die Paranoia und Panik verbreiten ... alles wird innerhalb von drei Tagen mit Musik und Freundschaft ausgelöscht. Nicht schlecht ... fast schon gefährlich, würde ich sagen. Es mag wohl die Musik sein, vielleicht auch nur die Tatsache, dass der Mensch doch nicht so dumm zu sein scheint wie es immer dargestellt wird. Diese Leute haben nicht plötzlich ihre individuellen Lebensweisen, ihre Backgrounds oder ihren musikalischen Geschmack hinter sich gelassen; tatsächlich haben wir Metal, Rock, Pop, Rap und viele andere Styles ... dabei (die Liste könnte ewig fortgesetzt werden). Unterschiede? Ja sicherlich und zwar sehr große, aber das ist genau das, was es so interessant macht. Jeder einzelne "Unterschied" ist eine Gelegenheit; jede einzelne "Unebenheit" ist wie eine neue Erfahrung ... wie ein perfekter Urlaub. Jeder Kontrast oder jede Schwäche ist eine Herausforderung, ein Grund sein Talent, seine Fähigkeiten oder einfach nur sein Können unter Beweis zu stellen. Ja, dies mag wohl nicht die Wirklichkeit sein. Drei Tage lang einen Traum zu leben ist tatsächlich wirklich nur ein Traum. Aber es wäre doch sehr schade, wenn wir die Atmosphäre und die "Vibes", die in den letzten drei Tagen entstanden sind, zu vergessen, wenn alle wieder – die Musiker, die Journalisten, die Techniker usw. wieder in ihren Alltag zurückkehren.