Leipzig startet in die dritte und vorletzte Vorrunde der Saison 2016. Noch etwas verhalten beginnt der Abend und das Publikum wirkt leicht schüchtern. Aber die Bands werden Emotionen und Schweiß verbreiten – da sind sich die teilnehmenden Musiker sicher.

LORENZ DERMITDERROTENTANZT (17 Stimmen) – wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine deutschsprachige 3-er Rockcombo, die ihre Texte nicht ganz so ernst nimmt. Immer etwas Ironie und Sarkasmus schwingt mit; aber es macht Spaß ihnen zu zuhören und zaubert immer ein kleines Schmunzeln ins Gesicht. Die Musik ist nicht neuerfunden, hat aber Hand und Fuß. An der Stimme kann noch etwas geschraubt werden, aber das Publikum wird durch Humor und Show erobert. Eh viel wichtiger!

Die zweite Band gibt von Anfang an Vollgas! SIR GERRY (34 Stimmen) überzeugt durch eine geballte Ladung Power. Ebenfalls deutschsprachig, erinnert die Band an Jennifer Rostock und Co. Gute Show und jede Menge Rock bringen das Publikum absolut zum Kochen. Der Sound sitzt jedenfalls. Das Alleinstellungsmerkmal fehlt ihnen noch, aber das wäre nichts was man nicht noch rauskitzeln könnte. Die Band bringt viel Potential mit und man kann nur auf hohem Niveau „meckern“. Die Jury sieht das ebenso und wählt die Band in das Semifinale. Herzlichen Glückwunsch.

Die Band ABLE2NOTHING (30 Stimmen) ist laut und energiegeladen; ihre Fans auch – und das ist auch gut so. Die Stimmung ist auf Hochtouren und die Menge kreischt und tanzt aus tiefster Seele. Powerchords und schnelle Drums bestimmen die Marschrichtung. Musikalisch ist noch etwas Luft nach oben, besonders in Tightness und etwas mehr Kreativität in Sachen Songwriting. Trotzdem schadet es keineswegs der ausgelassenen Stimmung im Saal. Auch sie schaffen den Einzug.

MISCHA (36 Stimmen) schlägt andere Töne an als die bisherigen Bands – das aber im sehr guten Sinne. Gitarre, Akustikgitarre und Percussions. Mehr braucht es nicht um gefühlvolle und ehrliche Musik zu machen. Die charakteristische Stimme rundet das Ensemble ab. Ein wenig erinnert das Ganze an eine Pearl Jam Accoustic Session oder „One Cold Night“ von Seether – es gefällt und geht unter die Haut. Well done! Wir sehen uns wieder.

Altbekannte Gesichter bei Emergenza sind gern gesehen. Die Band NEVERVILLE (46 Stimmen) war vor 2 Jahren schon dabei und konnte dort überzeugen. Diesmal legen sie noch eine Schippe drauf. Purer Rock’n’Roll, der einfach Spaß macht, kombiniert mit einer soliden Bühnenshow. Die Coolness a la Motörhead strahlen die Jungs jedenfalls immer noch aus. Das Publikum sieht das ähnlich und wählt die Band zum Tagessieger. Wir drücken die Daumen für die nächsten Runden!

Zum Ende des Abends hin wird es immer lauter und düsterer. INWARD BOUND (12 Stimmen) gehen an den Start. Die Band mixt ihren Metal mit Einflüssen aus Goth, Progressive und Alternative. Die Optik wirkt auch sehr professionell. Ihren Sound haben sie noch nicht ganz gefunden und es wirkt etwas unrund – daran kann noch gearbeitet werden. Wir sind aber sicher, dass das kein Hindernis für die Zukunft ist.

Zum Schluss wird es noch einmal richtig laut. QUI GON’S HERTIAGE (16 Stimmen) ballern die letzten Reserven raus und ihr Death Core pustet jedes Gehirn im Saal frei. So soll es sein. Niemand sollte auch unbefriedigt nach Haus gehen. Etwas mehr wert könnte die Band auf Musik und das Spielerische legen, anstatt sich hinter ein großen Ladung Technik zu verstecken. Gitarren an die Verstärker und los gezockt. Der richtige Weg zeichnet sich jedoch ab.

Emergenza bedankt sich bei allen Bands und vor allem dem Publikum für einen ausgelassenen Abend. Eine Vorrunde gibt es noch und dann sind alle Schäfchen im Stall.
Wir freuen uns!

Jury Summe		jeweils max. 20 Punkte (10 pro Juror)
Bandname	Song Qualität	Gesang	Spiel-Technik	Show	Gesamt - eindruck	Summe Jury	Platz
LORENZ DerMitDerRotenTanzRock	7	5	8	9	8	37
Sir Gerry Rock	9	11	10	13	11	54	1
Able2NothingPunkrock	8	10	7	9	10	44
Mi-SchaStonerrock	11	11	10	8	11	51
Neverville  Rock	10	10	9	10	11	50
Inward BoundAlternative Metal	7	8	8	9	7	39
Qui Gon´s HeritageDeath core	9	9	10	13	10	51
1. Song Qualität	Songwriting, Arrangement
2. Gesang / Stimme	Qualität, Eigenständigkeit, evtl. auch engl. Aussprache. Bei Rap auch Reim und Flow.
3. Spieltechnik	technical Skills, instrumentale Beherrschung, Zusammenspiel, Solis
4. Show	Bühnenperformance, Ansagen, Interaktion mit dem Publikum, (Bühnenkleidung - kann evtl. auch in 5. einfließen)
5. Gesamteindruck	Charisma, Authentizität, Innovation, Eigenständigkeit, Potential