Bereits am frühen Nachmittag sind einige der jungen Bands viel zu früh am Substage angekommen und wir werden in freudiger Erwartung von ihnen begrüßt. Die große Halle mit der wahnsinns Bühne und der fetten Ton- und Lichtanlage machen oredentlich Eindruck. Viele der vor allem sehr jungen Bands, die wir heute erwarten, haben noch niemals in vergleichbaren Venues gespielt und so steht schon der ein oder andere mit feuchten Augen da, als die Backline fertig aufgebaut ist und pünktlich um 19 Uhr die bereits wartenden Fans hereingelassen werden.

Erstmals werden bereits in den Semifinalen die beiden Austragungsstädte Heidelberg und Karlsruhe zusammengelegt, womit es für viele Bands und Fans bedeutet einen deutlich längeren Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen, der sich aber sicherlich bei der tollen Location gelohnt hat. Busse wurden organisiert, um die Fans aus der ganzen Umgebung, dem Rhein-Neckar-Gebiet und der Pfalz heranzukarren. Leider findet dann aber der Bandbattle weniger auf der Bühne, als viel mehr vor selbiger statt. Ich habe sogar vereinzelt Leute gesehen, die versuchten andere Freunde an einer objektiven Abstimmung zu hindern. Sprich, für die Bands war es heute schier unmöglich großartig fremde Stimmen zu ergattern, was ja sonst eigentlich das Rezept von Emergenza ist. Die Halle sah immer ganz gut gefüllt aus und es schie auch allen gut zu gefallen. Nur sobald es an die Abstimmungen ging, war Schluss mit Friede, Freude, Eierkuchen. Sehr, sehr schade, den im Finale wird letztendlich eine Jury urteilen und dazu braucht es auch die richtige Bandauswahl.

Die einzige Band, die an dem Abend tatsächlich einen Schwung an Fremdstimmen erhielt, waren DUDEBOX (Video). Die junge Band aus Neuenbürg hatte gleich den zweiten Slot erwischt und offensichtlich waren da die Zuschauer noch entspannter und großzügiger, was sich mit zunehmender Zeit verändern sollte. Die 4 Burschen konnten sich am Ende mit knappen 3 Stimmen Vorsprung noch auf den 3. Platz retten und stehen somit am 6. Juli im Finale wieder auf der Bühne. Knapp geschlagen geben mussten sich dagegen die enttäuschten Neustädter FIVEFOLD ACE, die erst als vorletzte Band spielten und tatsächlich fast nur von den eigenen Fans ihre Stimmen bekamen. Mit Handicap - der Basser gab mit Gipsbein das Konzert im sitzen - wurden die Jungs lautstark mit Trillerpfeifen nach vorne gepeitscht. Doch aa die Jury beiden Bands das gleich Zeugnis gab (33 Punkte), lag es also nur an dem knappen Publikumsvote, wobei es den deutlich größeren Fremdstimmenanteil eben bei Dudebox gab und somit das Ranking sicherlich so in Ordnung geht.

Platz 2 egatterten sich die Männer von HOMESTEAD, die quasi zur Prime Time ran durften. Auch sie hatten eine größeren Fanpulk dabei, der sogar mit einem übergroßen Transparent deutlich die Liebe zur Band bekundete. Die Band war aber auch nicht nur altersmäßig doch schon deutlich reifer, als viele andere Bands an diesem Abend, allerdings sah die Jury hier auch noch jede Menge Platz zu Verbesserungen und so gab es hier auch nur 40 Punkte zusätzlich zu den 68 Stimmen aus dem Publikum.

Die einzige Band, die tatsächlich beide Seiten total überzeugen konnte und schon mit der größten Fangemeinde beim öffentlichen Publikumsentscheid nichts anbrennen ließ, waren die Deutsch Rocker von VOLLBLUT. Das Pfredchen sprengte als "Headliner" im Galopp an allen anderen Bands vorbei und ergatterte sich auch mit 63 Jurypunkten hier knapp die höchste Wertung. Verdienter erster Platz.

Leider blieben an diesem Abend (dank des zwar anwesenden und feiernden Publikums, das aber nicht für fremde Bands stimmen wollte) Bands, wie BND, die mit einer unglaublich tollen Sängerin glänzen konnten, oder PRANK FANATIX, die mit witzigem Pop Punk brillierten, auf der Strecke. Wären sie von den Besuchern in die Top 4 gewählt worden, hätten sie mit den guten Jurypunkten, die es für beide Bands gab, es locker ins Finale geschafft. Sehr schade.
Auch WAS WÄRE WENN, die den undankbaren Opener übernehmen mussten, da sie gar keine Fans dabei hatten, müssen sich ihr Publikum jetzt woanders suchen, was ihnen aber sicherlich gelingen wird, wenn sie sich ihrer Qualitäten, die sie ohne Zweifel haben, bewusst werden. Ich sag nur ZDF-Fernsehgarten - und ab in die Charts. Und die jungen PUBLIC BREAKDOWN bleibt nur üben, üben, üben. Aber das gilt für die meisten der anderen Bands des Abends genauso.

Ergebnisse

Fotos von The Sound of Pictures - Danke!

So hoffen wir jetzt auf ein entspannteren Wettkampf am nächsten Wochenende 17. + 18. Mai, wenn wir die Semifinale 2 und 3 im Substage durchführen werden. Es wäre den Bands sehr zu wünschen.
Dennoch natürlich herzlichen Dank an alle Fans, die so zahlreich zum Unterstützen gekommen sind. Ohne euch geht Live eben nicht :-)

Euer Matthias