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To be or not to be

Oder warum macht man sowas



Jedes Jahr schaue ich mir unzählige Emergenza-Konzerte an und immer wieder frage ich mich, warum eine Band sich für einen Auftritt bei Emergenza entscheidet. Erstmal nehme ich an, eine Band will auf der Bühne stehen. Es macht ja ziemlich wenig Sinn, eine Band zu gründen und dann nicht live aufzutreten. Als zweites kommt die Tatsache, dass es ausser Emergenza keine Organisation gibt, die in relativ kurzer Zeit eine Band an die professionelle Musikszene heranführen kann und ihr die Möglichkeit gibt, sich international zu präsentieren. Aber nichts geht von selbst. Bei uns müssen sich die Künstler aktiv in den Organisationsprozess einbringen, d.h. sich auf die Konzerte vorbereiten, die Werbung anschieben, sich Gedanken über die Bühnenshow machen, mit dem Emergenza Team über die technische Seite der Auftritte verständigen, zu den Vorgesprächen kommen und so weiter und so fort. Trotzdem kommt es mir vor, dass einige Bands nur teilnehmen, um "ein bisschen zu spielen". Diese Sichtweise ist nicht besonders vielversprechend und damit kann die Teilnahme bei Emergenza zur Enttäuschung werden. Ansonsten ist es bei diesem Festival für jeden möglich, auf die Bühne zu gehen, eine gute Show zu spielen und Spass zu haben. Dutzende Verantwortliche in Europa und Kanada arbeiten nur daran, aufstrebenden Musikern die bestmöglichen Vorraussetzungen zu schaffen. Es geht nicht einfach nur darum, ihnen die Chance auf einen guten 30-Minuten Auftritt vor Publikum zu geben. Dahinter passiert etwas, was wesentlich weiter und tiefer als die Konzerte geht, die Ihr gesehen habt. Das Netzwerk von Emergenza ist der wichtigste und effektivste Weg in Europa und Kanada, unbekannte Bands zu entdecken und zu fördern. Dafür sollte aber wie ich glaube der Entscheidung, bei Emergenza mitzumachen, ein bestimmtes Ziel zugrunde liegen. Dieses Ziel kann verschieden aussehen: in die nächste Runde zu kommen, die Aufmerksamkeit von Leuten aus dem musikbusiness zu gewinnen, durch diese Erfahrung als Band zu wachsen oder die Emergenza-Manager zu überzeugen, sie für ein nationales oder internationales Showcase zu buchen. Ein normales Konzert in der Bar nebenan ist gut und macht Spass, aber wenn der letzte Ton gespielt ist, ist es vorbei. Ein Emergenza-Auftritt birgt die Chance, dass sich daraus in den nächsten Wochen oder Monaten weitere Möglichkeiten ergeben. Wie gesagt, ich habe hunderte von Konzerten gesehen, die anderen Manager auch. Es gibt keine gute Band, die übersehen wird. Den meisten Musikern ist aber nicht klar, daß die Mitarbeiter von EMERGENZA auch die Einstellung der Bands während der Meetings, der Soundchecks, vor und nach den Konzerten kennenlernen. Und die Bands mit den besten Erfolgschancen sind normalerweise die, die gleichzeitig sehr gut und sehr engagiert sind. Und das heisst auch, dass Bands, die kein wirkliches Interesse und keinen Einsatzwillen für ihr Projekt haben, genau so wenig Chancen haben wie jemand, der überhaupt nicht zum Musiker gemacht ist oder untalentiert ist. Ist das zynisch, oder ist das realistisch? Fragt nicht mich, fragt die Bands, denen Emergenza dabei geholfen hat, daß sie mittlerweile von ihrer Musik leben können. Viel Glück - und immer weiterspielen!