Russland: ROCCO (Krasnoyarsk)
Samstag - 13:05

Klar, ein Festival ist nur dann ein echtes Festival, wenn man hin und wieder mal Schlammbaden gehen kann — aber heute beginnen wir den Tag mit viel Sonnenschein und beklagen uns darüber in keiner Weise. Unsere Opener hätten eigentlich gestern spielen sollen, aber hatten ihren Flug verpasst, der sie von Sibirien (Ja, SIBIRIEN!!) hierher bringen sollte. Auch nicht gerade um die Ecke...Der erste Eindruck, den wir von den Russen haben ist, dass sie auf LSD sind – Bunte Outfits und Rock'n'Roll Sound. Der Name ROCCO ist angelehnt an den „Lord of Porn“, Rocco Siffredi. So, wie sie hier alle an den berühmten Rocco erinnern, haben sie auch krasse Titel wie „What are you going to do when I'm finished on your face“ — und hier geht’s nicht um irgendwelche Wortspiele, das ist einfach verdammt dreckiger Rock. Wir finden, sie sind offiziell der Begründer eines brandneuen Genres: Porn Rock. Gute Musiker aber vor allem: großartige Entertainer! Ein absolut unterhaltsames Set eines vollkommen unterbewerteten Genres. „Spasibo“, Russland für Vollgas!

Schweiz: AWESOME ARNOLD (Winterthur)
Samstag - 14:20

Wie der Name schon sagt: Awesome...!
... Wir haben keine Ahnung, wer Arnold ist, aber das Awesome wollen wir immer und immer haben!
Wenn man an die Schweiz denkt, kommen einem alle möglichen Klischees in den Kopf. Die Schokolade, Uhren und und und - wir hätten aber niemals gedacht, dass eine Schweizer Band uns solch tanzbare Songs bringen könnte. Mit akustischer und elektrischer Besetzung erzeugten sie eine unglaubliche Energie - so als ob sie Solarzellen auf dem Rücken hätten und alles in ihre Performance steckten. Excellente Qualitäten beim Songwriting - nicht zu lang, nicht zu kurz... einfach perfekt! Danke, liebe Schweizer, für diesen anderen Aspekt eures Landes! Awesome!

Deutschland: GOLDMOUTH (Hamburg)
Samstag - 14:55

Der Gitarrensound, der Bass, die Drums...Generell ein bombastischer, signifikanter Sound. Manchmal ist es schwierig, Rock'n'Roll-Bands zu beschreiben und man muss sie einfach sehen und es bedarf keiner weiteren Wort. Die Show von GOLDMOUTH ist rough, voller Power, hart und einfach nur gut. Erfahrungsgemäß wissen wir ja schon, dass hier immer top Bands aus Deutschland an den Start gehen, aber manchmal vergisst man doch schnell, wie schwierig es eigentlich ist, an solche Talente zu kommen. Die drei Hamburger zeigen, dass sie es sind. Talent mit Klasse!

Schweden: NEGATIVE NANCY (Malmö)
Samstag - 15:30

Sollten wir uns fragen, wieso sie es schaffen, solche großartigen Songs zu schreiben? Ja. Denn jedes Jahr auf neue, schickt uns Schweden eine außerordentlich großartige Band. Dort muss einfach irgendetwas in der Luft liegen, was die Bands dazu bringt, geniale, radiotaugliche Songs zu schreiben. Ein wenig Reggae, eine Prise Pop und dazu etwas Rock bilden das Rezept ihres Erfolges. Und werden sie denselben haben, wie Hurricane Love letztes Jahr? Werden ihre Songs die selbe Anerkennung bekommen? Die Zeit wird es zeigen — lasst uns einfach Negative Nancy geniesen.

Italien: HEY! ELIZABETH (Florenz)
Samstag - 16:05

Sie sind die gechilltesten Musiker auf der Bühne, die wir in den letzten zwei Tagen sehen durften und so spielten sie sich selbstbewusst durch ihre sechs Songs starke Setlist. Das Rezept heißt englische Popo-Melodien, von italienischem Flair angehaucht, dynamisch umgesetzt. Alles stark gespielt und druckvoller Sound. Bravo, Italien!!

Japan: TarO&JirO (Tokio)
Samstag - 16:40

Taro & Jiro: ein akustisches Duo von Tokio und vermutlich das originellste Setup, das wir von Japan bisher je sehen durften. Akustischer, japanischer Rock'n'Roll mit mehr Skills als Jimmy Page und mehr Schwung als Prince. Es gibt nur ein Wort, sie zu beschreiben: Sensationell. Beide bewaffnet mit einer Westerngitarre und vom Look her wie ein Rockstar-Singer-Songwriter-Duo auf Acid. Die Geschwister füllten die Bühne gleichermaßen aus und teilten sich brüderlich Gesangsparts (japanisch) und Gitarrenarbeit (Weltklasse). Jeder, der sie sehen durfte war begeistert — das orginellste Akustikduo der Welt.

Frankreich: OBSOLETE RADIO (Paris)
Samstag - 17:15

Eine charmantes kleines Städtchen nördlich von Paris. Eine schöne Szene, eine schöne Vergangenheit — wieso, zur Hölle, haben wir her hier vier irre Typen auf der Bühne, die komplett ausrasten? In anderen Worten: OBSOLETE RADIO waren die perfekte Wahl, den zweiten Tag unseres Weltfinales zu beschließen — wir beendeten ihn mit einem Hoch! Stellt euch einfach mal The Rapture (wenn ihr sie nicht kennt, dann googelt sie und ihren Song "House of jealous lovers") auf heftigen Drogen und einer Flasch Jacky vor. Man könnte ihre Musik als spacigen Punk Dance Rock beschreiben. Und so sagen wir: Ade zweiter Festivaltag — war groß!!