EMMECOSTA
Tag 2 beim Taubertal-Festival - und wieder einmal schlittern wir im Matsch herum dank des Regens in der Nacht. EMMACOSTA haben die Ehre, den Tag zu eröffnen und als allererste Band die Festival-Besucher zu verzaubern. Bei ersten Sonnenstrahlen und steigenden Temperaturen lieferten sie den richtigen Sound, um in den bei manchen sicherlich verkaterten Tag zu starten. Die vier Schweden spielten ein gut arrangiertes Set mit Anleihen von Radiohead und Sonic Youth. Ein wundervoller Sänger, der mit Leichtigkeit hohe Töne traf und ein dynamischer Drummer, der straff das Timming hielt und mit Offbeats und schönen Pattern begeisterte. Grosser Einsatz der Becken und stampfende Toms machten sein Spiel zum Fundament der Songs. Der typische umwerfende Fender Gitarrensound, ein fetter Bass und ihre epischen Songs mit sphärischen Parts machten sie zu einer würdigen Opener-Band. Am Ende zeigte jeder Sympathie und Begeisterung durch Applaus und Rufen nach mehr. Ein grossartiger Start in den zweiten Tag ... Danke für den Sound!
KEROUAC
Der zweite Act des Tages kam aus Dublin und präsentierte das freundlichste Land Europas: Irland. Die härteste Band bis jetzt. Eine Mischung aus harten Riffs und vertrackten Drum-Rhythmen machten das Set sehr spannend. Zeitweise erinnern sie an Biffy Cliro, an anderen Stellen wenden sie intensive harte Parts in ruhigere Teile - so, wie es das Buch des modernen Rock-Songwriting vorgibt. Ein Trio mit solch einem übersprudelnden Sound verdient Bewunderung - und diese gebe ich ihnen. Ein super tightes Set mit grossartigem Gesang. Danke, Irland!
CAFE JAZZ
Lets Dance! Sobald sie starteten, wusste ich, nun eine gut Zeit zu haben. Wir tanzten, wir sangen mit und wir betrachteten mit Erstaunen das technische Können jedes einzelnen Musikers. Die fünfköpfige Band aus Bautzen schaffte es dieses Jahr mit dem zweiten Anlauf ins Weltfinale. Vor zwei Jahren hatten noch Werner Krauss das Rennen in Sachsen gemacht und CAFE JAZZ waren auf Platz Zwei gelandet. Doch dieses Jahr überzeugten sie Publikum und Jury so sehr, dass sie es ins Weltfinale schafften und zudem noch einen Auftritt beim Sziget Festival in Budapest gewannen. Hier unterhielten sie uns blendend mit ihren funky ansteckenden Grooves. Saxophon und Piano, gemixt mit einer unglaublichen Rhythmus-Sektion, einem super Gitarristen und einem sehr präsenten Sänger. Sie kommunizierten viel mit dem Publikum und die Menge antwortete mit Wärme durch Heranrücken an die Bühne und ausgelassenes Tanzen. Eine spezilelle Erwähnung hat der Schlagzeuger verdient, der perfekt seine bezaubernden Grooves spielte. Ein sehr fesselndes Set!
NO COMMENT BAND
Die Gewinner des Moskauer Finales kamen aus Weissrussland. Dort fand Emergenza das erste Mal in dieser Saison statt. Eine fünfköpfige Band, die funky Rock mit Herz spielt. Wundervolle Songs, mit Passion vorgetragen von einem Sänger ohne Instrument (der erste an diesem Wochenende), der somit Platz für Bewegung hatte und die Leute vor der Bühne gut unterhalten konnte. Kompetente Musiker mischten souligen Rocksound mit Energie und Enthusiasmus. Eine erstklassige Show, die zeigte, dass die Welt auch in musikalischer Qualität zusammenrückt. Spasibo!
COURS TOUJOURS
Eine Band aus Kanada mit einer umwerfenden Frontfrau, die Sopran-Saxophon spielt? Ja, bitte! Djembe, Akkustikgitarre und Akkustikbass lieferten eine interessante und zurückgelehnte Stimmung. Eine entzückende Sängerin, die mit Inbrunst sang und eine Band anleitete, die acoustic Sounds mit grossem Gefühl spielte. Sie spielten uns folky und glückliche Songs, die mit einem Lächeln im Gesicht vorgetragen wurden… Eine blendende Show von Quebec's bester Band. Danke für die Musik - vor allem aber Danke für das Erzeugen einer so lieblichen Atmosphäre.
RUBY CUBE
Das erste, was bei dieser Band ins Auge fällt: gleich zwei Microkorg Analog-Synthesizer. Diese Teenager aus Toulouse starteten ihr Set mit süsslich kranken Songs in Form von Indie/Dance, direkt aus dem "grossen britischen Buch der Sounds" entnommen. Ein starkes Zusammenspiel, das unüblich für so junge Musiker ist, bewies, dass Alter und Erfahrung nicht zählen, wenn man gut ist.... Man muss es nur in sich haben und es einfach tun. Das Coolness-Faktor ist bereits vorhanden und sie haben noch viel Zeit. Daher ist schon vorauszusehen, dass ihr fast fertiges Paket in nächster Zeit ganz gross rauskommen könnte. Sie haben Pfiff, sie sind quirlig und sie funktionieren perfekt auf der grossen Bühne. Frankreich brachte in den letzten Jahren bereits einige Perlen durch das Emergenza Festival und dies ist das Zeichen, dass die Musiker dort immer besser werden. Eine spektakuläre Band!
ENVY
Wenn man zehn Musiker auf der Bühne sieht, weiss man, dass da gleich eine Party abgehen wird - und die hatten wir. Ein Reichtum an Sound und mehr visueller Eindruck auf der Bühne, als bei einer Broadway-Produktion. Diese Gruppe aus Oslo, Norwegen beschloss den Tag mit einem Hip Hop Set aus de m Herzen mit "love and feeling good"… Das waren ihre Hauptthemen. Grundsätzlich der perfekte Weg, Leute zu überzeugen: mitreissende Grooves, die in unsere Herzen und Bäuche drangen und uns schließlich wegkickten. Sie arbeiteten perfekt mit dem Publikum mit Leichtigkeit und einer professionellen Attitüde zusammen mit Lächeln und Freundlichkeit. Kompetente Musiker und ein drei-Frauen-Chor garniert mit zwei Rappern machen diese zu einer der aufregendsten Bands der letzten Jahre. Let's Party, Norwegen!