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REVIEWS
17
2008März
DIE SCHWEIZER EIGENHEITEN
... oder ein Wochenende voller Überraschungen in der Schweiz. Zwei Shows standen an. Am Freitag in Basel im Sommercasino und am Samstag in Zürich im Kulturmarkt. Von Zürich wusste ich ja noch von der ersten Veranstaltung, dass man mit dem Schlimmsten rechnen muss. Unmotivierte Bands, leerer Club. Von Basel ist man eigentlich immer das Gegenteil gewohnt. Und doch kommt dann immer alles anders, als man denkt.
Also, wir haben in den letzten Jahren in Basel sicherlich schon besser besuchte Shows gehabt, allerdings wurden wir da wohl auch ziemlich verwöhnt. Letztendlich sah es dann doch bei den meisten Bands ganz ordentlich aus und bei den besten Bands ging es auch vor der Bühne immer ordentlich zur Sache. Die Stimmung war gut und das Publikum gewohnt fair. Also, wählen können sie, die Schweizer. Die Beste Band des Abends war aber mal wieder einmal mehr die Gastband; dieses mal in Form von WHY THE HELL WOULD I KNOW. Doch wussten auch schon die aktuellen Teilnehmer, zumindest teilweise, zu überzeugen.
In Zürich dann ganz überraschend richtig viele Leute. Das hatte ich nun echt nicht erwartet. Allen voran hatten ELYSIUM dafür gesorgt, dass der Kulturmarkt ordentlich gefüllt war und sicherten sich mit der musikalischen Leistung souverän den ersten Platz. Na also, es geht doch. Und so macht es gleich viel mehr Spaß.
Auffällig ist ja in der Schweiz, dass überwiegend extrem versierte Bands an den Start gehen. Technisch auf hohem Niveau, mit oftmals auch ganz ordentlichem Songwriting und dann siehst du die Band auf der Bühne und denkst dir, warum machen sie das? Kein Charisma, keine Emotionen, keine Motivation. Man hat manchmal das Gefühl, dass 70% der Musiker - hauptberuflich natürlich Student, Akademiker oder sonst was.. und man sieht es ihnen leider an – ihre Band lieber als Studioprojekt betreiben würden. Da wird endlos am Sound getüftelt und der Soundcheck sollte für jeden am besten mal eine Stunde gehen, aber wenn es dann darauf ankommt dem Publikum auch einen visuellen Genuss zu liefern, Emotionen zu zeigen, eben das, was man als Entertainment bezeichnet, dann wird man oft recht enttäuscht. Das ist so schade, aber vielleicht auch die Erklärung, warum schweizer Bands im internationalen Vergleich nur wenige Topbands haben.
Das andere Extrem, und auch das ist mir überwiegend nur in der Schweiz vorgekommen, sind Bands, die so unglaublich an Selbstüberschätzung leiden und tatsächlich denken, dass der wahllose Krach, den sie auf der Bühne fabrizieren, irgendwas mit Musik zu tun hätte. Also wirklich Bands, wo man sich fragen muss, ob sie überhaupt auch schon nur ein einziges mal gemeinsam im Proberaum gestanden haben. Und erschreckenderweise gibt es bei diesen Kandidaten auch noch Freunde, die das Tun unterstützen. Glücklicherweise sind solche Kandidaten dann aber echt nur die Ausnahme und auf eins ist immer Verlass in der Schweiz: auf das Publikum. Ganz unabhängig, wer wieviel Freunde nun auch anschleppt, hier wird tatsächlich qualitativ ausgewählt und es muss schon beides vorhanden sein. Das Akustische und das Visuelle.
So haben auch dieses Wochenende, sowohl in Basel, als auch in Zürich die richtigen Bands den Schritt in die nächste Runde geschafft und ich bin gespannt, ob es dann bald in den Semifinalen mehr Emotionen gibt, mehr Authentizität, so wie z.B. bei den ganz jungen HOT PANTS, oder bei den toughen Metalern von VIOLENCE IN PERFECTION.