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Nkoï
Rock FusionBelgique

March.
PopBelgique

Blunt
Punk rockBelgique

Biased
Metal coreAllemagne

Witchkiller
MetalCanada
Band | Genre | Video | Audio | Stemmen | ||
---|---|---|---|---|---|---|
1 |
![]() |
narrowlane | Melodic Metal | 177 | ||
2 |
![]() |
Y-not | Pop Punk | 161 | ||
3 |
|
Variety | Pop Rock | ![]() |
146 | |
4 |
![]() |
Huckleberry´s Wildest Dream | Hard Rock | ![]() |
![]() |
130 |
4 |
![]() |
Battlecat | Alternative metal | ![]() |
![]() |
130 |
5 |
![]() |
Jimmy Slick | Rock | 104 | ||
6 |
![]() |
Crown Of Things | Rock | ![]() |
![]() |
59 |
7 |
![]() |
Since 4 Days | Alternative rock | ![]() |
45 | |
8 |
![]() |
Inside Basement | Punk rock | 42 |
Über 400 Zuschauer fanden sich
bei wundervoll sonnigem Wetter zum Semifinale mit neun Bands im Forum Bielefeld
ein… bzw. oft auch vor dem Forum. Selbst schuld, denn drinnen ging von Sekunde
1 an die Post ab!
Und wie es anfing! „Es wird laut“
hörte man sowohl von Band als auch von der mitgereisten Fanbase, die man an
Shirts, Bier, Pogo durch den ganzen Saal und Konfetti (!!) erkennen konnte. Jimmy Slick gab als erste Band des
Abends mit deutschem Punk-Rock Gas. Typische
Punk-Riffs, typische Punk-Soli; aber dennoch absolut nicht stumpf; zudem noch
ein technisch versierter Bassist und einen Drummer, der zwar keine Sticks dabei
hatte, aber in seinem Gepäck noch anpeitschende Rhythmen mit auf die Bühne
brachte. Der Sound war fett. Kein Geschrammel, sondern in jeglicher Hinsicht
tight. Die Saitenfraktion könnte sich ein bisschen mehr bewegen, denn obwohl
die Ansätze da waren, wurde die Bühnenbreite nicht genutzt. Grandios übrigens
die Bühnenpräsenz vom Drummer, der seine Blicke oft ins Publikum wandern ließ
und nahezu jeden Song mitsang. Sänger Andi brachte gegen Ende des Gigs noch
flott seine Akustik-Gitarre für hymnenartigen Song auf die Bühne, bei dem
natürlich reichlich Ahs & Ohs nicht fehlen durften. Im Laufe des Gigs füllte
sich der Saal langsam und fast keiner stand mehr komplett still. Die Ansagen wurden
professionell kurz und prägnant gehalten - mit instrumentaler Untermalung. Ein
super Opener, der vom Publikum 46 Stimmen bekam und durch ihren Ticketverkauf von
über 50 Tickets im Juryvoting zu finden war. Am Ende des Abends gab es den
fünften Platz mit 104 Punkten.
Mit Punk-Rock ging es auch
weiter: Inside Basement mischten Englisch und Deutsch, ebenso wurde der
Gesang geteilt. Gitarrist und Gitarristin übernahmen einen Großteil der Vocals,
manchmal durfte auch der Drummer ran. Oft wurden atmosphärische Gitarren-Melodien
benutzt, die allerdings ohne Effekte ein wenig nackt klangen. Im Laufe des Gigs
taute das anfangs noch eher lustlos wirkende Publikum auf und klatschte auch
mal mit – als Grund dafür sehe ich die Entwicklung der Bühnenpräsenz der Band.
Zunächst noch ein bisschen schüchtern, doch dann blühte vor allem Drummer Sören
auf. Doch ein Drummer alleine kann in den Songs die Gäste nicht mitreißen. Kurz
vor Schluss unternahm selbiger etwas Unprofessionelles, aber dennoch etwas
Lustiges, was mit instrumentaler Begleitung definitiv cooler gekommen wäre.
Trotzdem zeigte es einiges an Selbstvertrauen und wie gut die Bindung zwischen
Zuschauer und Inside Basement funktioniert, was die Band während des Gigs
beides leider etwas vermissen ließ. Mehr als „Spartiaten, was ist euer
Handwerk?!“ muss ich glaube ich nicht schreiben. 300 Stimmen gab es leider
nicht – mit 42 Stimmen erreichten sie nur den achten Platz. Ahu!
Richtig wild wurde es mit Huckleberry’s Wildest Dream: Eine fünfköpfige Hard-Rock-Kapelle, deren Name besser nicht zutreffen
könnte. Solider und erstaunlich tanzbarer Hard-Rock Sänger Frank trug kurze
Hose, sang mit Lemmy-Stimme durch ein Elvis-Mic und hatte unfassbar trashige,
aber geile Dancemoves am Start, die mich sehr an Jesse Hughes erinnerten. Ich
konnte kaum zählen, wie oft Soli oder Einsätze von Instrumenten durch
Fingerpistolenschüsse angekündigt wurden. Drummer Jolle gab auf der Bühne so viel
Stoff, dass er optisch an das Tier der Muppets erinnerte, Gitarristen und
Bassist zeigten einfach „dicke Eier“, die mit anspruchsvollen Tapping-Riffs und
Soli inklusive zahlreicher Bendings präsentiert wurden. Das Publikum gehorchte
der Band folglich: Die Gäste wurden direkt vor die Bühne geordert, wo diese
dann reichlich pogten. Die Bass-Lines waren ausgefeilt, die Gangshouts, mit
denen nicht gegeizt wurde, funktionierten nicht zuletzt durch die Fans, die den
Gig super antrieben, so fantastisch. Durch ein ziemlich kurzes Set blieb auch
noch Zeit für eine erwünschte Zugabe. 70 Votes aus dem Publikum, 60 aus der
Jury – 130 Punkte und somit der vierte Platz!
Crown of Things folgten als vierte Band des Abends. Die drei Herren ließen die Bühne erstaunlich groß erscheinen, nicht
zuletzt durch fehlende Bewegung sowohl auf als auch vor der Bühne. Solider
Rock, der verschiedene Genres durchwanderte – so kann man den Sound von Crown
of Things beschreiben. Solide, aber ein wenig zu gewöhnlich. Dabei war so viel
Potential vorhanden: Den Drums fehlte es nur ein bisschen an Feeling und Sänger
Marcus darf sich mit seiner wundervollen Stimme ruhig mehr trauen! Der Bass lief
durch alle Lagen und gab dem Sound so eine warme Basis. Öfters wechselte die
Band von balladenartigen Cleanparts in ruppigere Overdrive-Sektionen. Bitte
mehr Mut, dann wird das eine richtig dicke Nummer! 59 Stimmen der Gäste
reichten leider nur zum sechsten Platz.
Die erste Frontfrau gab es dann
mit der jüngsten Band des Abends: Variety! Der Saal füllte sich langsam und das
Publikum hatte reichlich Bock. Angefangen mit einem geilen Drum-Intro, legte
sich die Band, allen voran allerdings Gitarrist Robin, der seinen Teil der
Bühne reichlich nutzte, ordentlich ins Zeug. Sängerin Pia deutete Soul-Ansätze
an, die mit Rock gemischt wurden, hier und da wurden die Vocals auch verzerrt. Wenn
die Band jetzt noch ihren eigenen Sound findet, passen die Vocals auch besser
ins Gesamtbild – so schwebte dieser noch ein wenig über den Instrumenten.
Dargeboten wurde Pop-Rock mit zwei E-Gitarren und einer Akustikgitarre. verzerrte
Vocals; Viele Publikumsanimationen brachte die Stimmung am Abend zum Höhepunkt,
vor allem weil die Sängerin viel von der Bühne aus mit den Gästen flirtete. Verbessern
kann die Band noch ihre Ansagen: Am besten dabei kleine Jam-Sessions starten,
dann wirkt alles routinierter. Das alles ist aber mal wieder Jammern auf hohem
Niveau meinerseits; 93 Votes aus dem Publikum und 53 von der Jury – dritter
Platz. Viel Spaß in der Zeche Bochum!
Bevor ich irgendwie auf die
musikalischen Eingeschaften der nächsten Band eingehe, möchte ich noch
anmerken, dass man gegen 21:30 Uhr vermutlich die schönsten Bühnenoutfits der
diesjährigen Emergenza-Saison bestaunen durfte. Y-Not, gekleidet in Hawaii-Hemd und Strand-Shorts waren nicht nur
optisch, sondern auch von den Instrumenten her im Einklang mit der Musik.
Beachig angehauchter Fun Punk, vergleichbar mit Blink-182, nur in trashiger und
alberner. Der Gesang folgt oft entweder der Bassline oder den Melodien und hat
dadurch automatisch Ohrwurmcharakter. Erstaunlich inaktiv zeigte sich das Publikum,
in dem bis auf einige wenige kaum richtige Bewegung zeigten – und das obwohl
die Band die komplette Bühne in Beschlag nahm und auch regelmäßig mit den Fans
gespielt wurde. Man sah aber von vorne bis hinten nahezu allen Gästen große
Begeisterung an. Neben den Main Vox, übernahmen die Gitarristen und der Drummer
die Backings, das Publikum sang auch eine Menge mit. Der zweite Platz und somit
der Einzug ins Ruhrpottfinale wurde mit 90 Votes aus dem Publikum und 71 von
der Jury erreicht.
Mit narrowlane wurde es wieder härter. Eine Rock-Band. Mit Cello.
Richtig, ein Cello, was leider im Gesamtsound unterging. Partiell ließ die Band
durch harte Riffs und Wechseln auf stimmungsvolle Clean-Teile etwas klassischere
Metal-Einflüsse durchblitzen. Die Übergänge zwischen den Parts wirkten manchmal
etwas holperig, was aber an Soundproblemen auf der Bühne lag. Nie einen Gig
anfangen, wenn man sich auf der Bühne nicht ausreichend wohl fühlt! Gerade bei heavy
Riffs muss alles tight sein! Wir hörten hymnenartige Vocals, epische und
atmosphärische Soli, sowie einige Ansätze von Breakdowns, die doch ein wenig
ausgefeilter sein könnten. Die Band brachte mit über 100 die meisten Gäste ins
Forum und wurden von diesen auch wirklich sehr verwöhnt. Es wurde mitgesungen,
geklatscht, gepogt; was immer man sich als Band wünscht, ihre Fans haben es
getan. 104 Publikumvotes und 73 Jury-Punkte bescherten narrowlane den ersten
Platz.
Als vorletzte Band des Abends
gaben Battlecat Alternative Metal
mit leichten Core-Einflüssen im Stile von Atreyu zum Besten. Es fing mit einem
äußerst atmosphärischen Intro an, wie man es oft eher in progressiveren
Gebieten des Metal findet. Die cleanen Vocals luden sowohl zum Mitsingen als
auch zum stillen Staunen ein, die Shouts waren sowohl technisch als auch
klanglich optimal. Erstmals seit langem habe ich eine Band gesehen, deren
Gitarristen nicht nur Melodien hervorragend herüberbrachten, sondern auch
Pausen, Dead-Notes und Palm Mutes nahezu perfekt einsetzten. Als etwas
deplatziert empfand ich die Double Bass, die in einigen Parts zu inflationär,
dafür an anderen Stellen umso besser benutzt wurde. 65 Publikumvotes, ebenso 65
Juryvotes – doch in einem Semifinale, bei dem nur drei Bands weiterkommen, ist
der vierte Platz für die Katz‘.
Mit richtig harter Musik ging der
Abend auch vorbei. Since 4 Days lieferten Alternative Rock in Anzug und Fliege.
Nach acht Bands am Abend warteten die Gäste allerdings leider eher auf die
Siegerehrung, als auf die letzte Band und zeigten das auch deutlich. Kaum
Bewegung, lieber wurden draußen noch die letzten Sonnenstrahlen genossen –
schade, dabei haben die Jungs auf der Bühne gespielt, als würde es um ihr Leben
gehen. Gerade Gitarrist Alexander hüpfte ohne Ende auf und ab, richtig gut! Das
Songwriting könnte noch rauer sein, genau wie die Vocals, die mir persönlich zu
weich waren. Traut euch mehr, sammelt noch mehr Erfahrungen und nehmt das, was
ihr beim Emergenza erfahren durftet, mit in eure Zukunft! 45
Votes aus dem Publikum brachten der Band den siebten Platz ein.
Uns Emergenza-Mitarbeitern bluteten am Abenden die Herzen. Am liebsten hätten wir noch mehr Bands mitgenommen, aber so unfair ist das Leben nun eben. Definitiv waren alle Bands berechtigterweise im Semifinale und haben Glanzleistungen präsentiert.
Man riecht sich,
Max
Das waren die Spielregeln des Abends:
Das Publikum wählte 5 Kandidaten per Handvoting in das Juryvoting. Dazu alle Bands die über 50 Fans dabei hatten, bekamen die Punkte der zweiköpfigen Jury zu den Publikumsstimmen addiert und die besten 3 aus dem Gesamtergebnis ziehen ins Finale ein.
In der Jury saßen:
Max Wiegand: Musiker (ehem.Emergenza-Teilnehmer/Assistent Emergenza West)
Matze Diedrich: Techniker Forum Bielefeld
Das sind die Ergebnisse der beiden Juroren in der Summe:
Bandname | Song Qualität | Gesang / Stimme | Spiel Technik |
Show | Gesamt-eindruck | Summe Jury |
Jimmy Slick |
10 | 13 | 12 | 11 | 12 | 58 |
Inside Basement |
9 | 9 | 7 | 8 | 8 | 41 |
HWD | 13 | 12 | 13 | 11 | 11 | 60 |
Crown of things |
13 | 15 | 10 | 11 | 12 | 61 |
Variety | 10 | 10 | 10 | 11 | 12 | 53 |
Y-NOT | 14 | 13 | 13 | 15 | 16 | 71 |
Narrowlane | 13 | 13 | 13 | 13 | 13 | 65 |
Battlecat |
12 | 14 | 13 | 13 | 13 | 65 |
Since 4 Days |
11 | 8 | 12 | 13 | 12 | 56 |
1. Song Qualität: Songwriting, Arrangement
2. Gesang / Stimme: Qualität, Eigenständigkeit, evtl. auch engl. Aussprache. Bei Rap auch Reim und Flow.
* Bei Instrumentalbands wird Spieltechnik doppelt bewertet, bzw. kann diese Rubrik für das Soloinstrument stehen.
3. Spieltechnik: technical Skills, instrumentale Beherrschung, Zusammenspiel, Solis
4. Show: Bühnenperformance, Ansagen, Interaktion mit dem Publikum, (Bühnenkleidung - kann evtl. auch in 5. einfließen)
5. Gesamteindruck: Charisma, Authentizität, Innovation, Eigenständigkeit, Potential